Seit knapp 20 Jahren impfen wir alle unsere Säuglinge gegen Hepatitis B Virus (HBV). Nach der Grundimmunisierung ist allerdings keine Auffrischimpfung mehr vorgesehen. 30-50% aller Kinder verlieren innerhalb von 10 Jahren ihre Antikörper und können wieder infiziert werden. Das ebenfalls durch die Impfung induzierte Immungedächtnis („immune memory“) schützt aber auch nach dem Verschwinden der Antikörper verlässlich vor Erkrankung. Wie lange dieser Schutz vor Erkrankung allerdings anhält, ist jedoch nicht bekannt.
Im Focus unserer laufenden Arbeit steht die Untersuchung der humoralen und zellulären Immunantwort nach der Auffrischimpfung gegen HBV bei Jugendlichen, bei denen der anti-HBs Titer 10-15 Jahre nach Grundimmunisierung unter 10 IU/l abgefallen ist. Es interessiert uns vor allem, wie schnell nach einer Auffrischimpfung spezifische Antikörper und Immunzellen gebildet werden und ob es einen Zusammenhang zwischen der humoralen (anti-HBs) und der durch T Lymphozyten vermittelten HBsAg-spezifischen Immunantwort gibt. Weitere Fragen wären: Induziert die Auffrischimpfung bei Jugendlichen vorwiegend eine HBsAg-spezifische Th1 oder Th2 Antwort? Spielt der Abstand zwischen der Grundimmunisierung und Auffrischimpfung für die zelluläre Immunantwort eine bedeutende Rolle?
Projektleitung: Dr. rer. nat. Irena Brunskole Hummel, Prof. Dr. med. Wolfgang Jilg